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Freitag, 05.09.2014
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Frank Recktenwald
AUSBILDUNG

Gefahrstoffzug meistert Übung in Bubach-Calmesweiler

Bild: Gefahrstoffzug meistert Übung in Bubach-Calmesweiler

Bubach-Calmesweiler. Starke Rauchentwicklung aus einem Schuttcontainer: Mit einem ganz alltäglichen Einsatzszenario beginnt am Abend des 05. September 2014 die diesjährige Abschlussübung des Gefahrstoffzuges des Landkreises Neunkirchen. Am Abend, so das geplante Szenario, bemerkt der Inhaber eines Bauunternehmens in Bubach-Calmesweiler eine starke Rauchentwicklung aus einer beladenen Containermulde, die ein Mitarbeiter am Nachmittag auf dem Firmengelände abgestellt hatte. Da er weder das genaue Ausmaß noch eine Ursache erkennen kann, alarmiert er mit seinem Mobiltelefon die Feuerwehr.

Roter Rauch signalisiert Chemie

Wie bei solchen Lagen üblich, wird daraufhin zuerst der zuständige Löschbezirk Bubach-Calmesweiler alarmiert. Bei der Lageerkundung durch die ersten Kräfte ist schnell klar: Der rote Rauch ist kein normaler Brandrauch, sondern muss durch eine noch unbekannte Chemikalie in der mit Bauschutt beladenen Mulde verursacht werden. Während die Einsatzkräfte den Einsatzort weiträumig absperren und unter Atemschutzeinsatz nach betroffenen Menschen suchen, wird durch den Einsatzleiter der Gefahrstoffzug nachalarmiert.

Ausgerüstet mit speziellen Vollschutzanzügen beginnen die Kameraden nach ihrer Ankunft zuerst mit Messungen, um eine Gefährdungsbeurteilung vornehmen zu können. Dann beginnen sie, leckgeschlagene Gebinde zu bergen und in Transportbehältnisse aus Edelstahl zu verbringen. Was sich nach leichter Arbeit anhört, ist in den schweren und dicken Anzügen wahre Knochenarbeit. Ausserdem ist die mögliche Arbeitszeit durch den Luftvorrat in den Atemschutzgeräten auf rund 15 Minuten begrenzt: Dann müssen die Kameraden abgelöst werden. Nach der Arbeit müssen die Anzüge zuerst in der Dekon-Stelle aufwändig gereinigt werden, bevor sie von den Einsatzkräften ausgezogen werden können.

Gefahr durch Heißluftballon

Während sich die Übung in der "heißen" Phase befand, zeigte sich plötzlich ein Problem, mit dem niemand gerechnet hatte: Ein Heißluftballon überfuhr die Einsatzstelle im Tiefflug. "Bei dieser Einsatzlage muss zu Beginn mit einer explosionsgefährlichen Atmosphäre gerechnet werden. Eine offene Feuerstelle (Gasbrenner) über einer Ex-Zone mit Menschen birgt ein enormes Schadenspotential", so der stellvertretende Wehrführer Christian Holz.

In einer kurzen Nachbesprechung im Gerätehaus in Bubach-Calmesweiler haben der Löschbezirksführer und Einsatzleiter Wolfgang Braun und der Gefahrstoffzugführer des Kreises Neunkirchen im Vorab ein kurzes Résumé an alle Übungsteilnehmer gegeben. Eine Nachbesprechung mit den Führungskräften des Gefahrstoffzuges zur genauen Übungsanalyse wird noch durchgeführt.

Dekontamination der eingesetzten Kräfte
Gefahrstoffzüge gibt es in jedem Landkreis im Saarland. Sie setzen sich aus Einheiten mehrerer Feuerwehren zusammen, die über spezielle Ausrüstung sowie über zusätzliche Fachausbildungen in der Abwehr von atomaren, chemischen sowie biologischen Gefahren verfügen. Sie unterstützen im Einsatzfall die örtlich zuständigen Wehren. Auch der Löschbezirk Bubach-Calmesweiler gehört seit letztem Jahr zu dieser Spezialeinheit und stellt zusammen mit dem Kameraden aus Schiffweiler die Dekontaminations-Komponente.

In dieser Übung hatte sich wiederum die Notwendigkeit eines vollwertigen Einsatzleitfahrzeuges nach DIN in Eppelborn gezeigt, wie es bei anderen Feuerwehren Standard ist. Hier würden dringend Ausrüstungen wie Funkfax, Einsatzleiterhandbuch, Mobiltelefone sowie ein Fernglas gebraucht.

Ein großer Dank gilt den Firmen Hartsteinwerke Gihl und dem Bauunternehmen Gihl, die ihr Firmengelände für die Übung zur Verfügung gestellt hatte.